Referent |
Dr. Nele Meckler, Department of Earth Sciences, University of Bergen |
Inhalt |
Stalagmiten sind ein herausragendes Archiv für terrestrische Klimaveränderungen, da sie lange, quasi-kontinuierliche Datenreihen liefern und zudem mittels Uran-Thorium-Datierungen absolut datierbar sind. Weitaus am häufigsten untersucht wird die Sauerstoffisotopenzusammensetzung des Kalzits, die in vielen Fällen Veränderungen im Niederschlag widerspiegelt. Allerdings muss die Interpretation oft qualitativ bleiben, da viele Einflussfaktoren auf das Signal einwirken. In letzter Zeit ist aber eine Reihe von neuen Methoden vorgeschlagen worden, mit denen quantitative Rekonstruktionen von Temperaturveränderungen mit Stalagmiten möglich werden. Mit Kollegen in Zürich, Bern und Innsbruck haben wir kürzlich alle neuen Methoden an tropischen Stalagmiten aus Borneo getestet. Die Ergebnisse liefern neben dem Methodenvergleich auch die ersten landbasierten Daten über glazial-interglaziale Temperaturveränderungen in den Tropen. Das Ausmass dieser Temperaturschwankungen ist eine viel diskutierte Frage mit Relevanz im Hinblick auf die Klimasensitivität der Tropen zu variierenden CO2 Gehalten in der Atmosphäre.
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