Referent |
Dr. Martin Ziegler, Department Erdwissenschaften, ETH Zürich |
Inhalt |
Zurzeit wird eine dritte Röhre für den Belchentunnel zwischen Hägendorf (Kanton Solothurn) im Süden und Eptingen (Kanton Basel-Landschaft) im Norden erstellt, da die vor rund 50 Jahren er-stellten beiden Röhren in den vergangenen Jahrzehnten sowohl durch quellenden Gipskeuper wie durch quellenden Opalinuston stark beschädigt wurden. Viele verschiedene Sanierungen inklusive der Erstellung eines neuen Sohlgewölbes und eines ca. 360 m langen Drainagestollens im Gipskeuper unter den bestehenden Röhren waren nicht genügend erfolgreich. Der neue "Sanierungstunnel" wird gebaut, damit die beiden alten Röhren unter Betrieb saniert werden können. Diese Sanierung ist sehr aufwändig und der neue Sanierungstunnel wird der bisher teuerste Tunnel der Schweiz (pro Kilometer Tunnellänge), da die neue Tunnelröhre einen raschen Ringschluss und massivste Stützmittel erfordert. Die hohen Quelldrücke, welche zu diesen grossen Schäden geführt haben, treten nicht im gesamten Tunnel auf und die genauen Ursachen sind bis heute nicht im Detail verstanden. Im Bereich des Opalinustons hat die Arbeitsgruppe Ingenieurgeologie der ETH des-halb Sensoren im Tunnelausbau und im Gebirge installiert, welche auf Langzeit neue Einblicke in Quellprozesse um den Tunnel geben sollen.
Der Vortrag gibt einen Überblick über den mit einer Tunnelbohrmaschine erstellten neuen Belchentunnel und die wesentlichen geotechnischen Herausforderungen. Darüber hinaus wird über die Erkenntnisse aus der Forschung eingegangen.
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