Referent |
Marion Zahner, MSc, Doktorandin, Paläontologisches Institut und Museum der Universität Zürich |
Inhalt |
Die Tongrube Gruhalde in Frick (AG) ist europaweit eine der bedeutendsten Fundstellen für spättriassische Dinosaurier. Seit 1976 wurden hier tausende von Knochen und um die 64 Teilskelette des frühen Sauropodomorphen Plateosaurus gefunden. Aufgrund der sehr hohen Dichte an pflanzenfressenden Dinosauriern, hoffte man stets, auch einen Karnivoren zu finden. Doch das erste Raubdinosaurierskelett der Schweiz liess ganze 30 Jahre auf sich warten. Erst in den Grabungen 2006/2009 gelang der Sensationsfund, als das sehr vollständige Skelett und der dazugehörende Schädel eines bisher unbekannten theropoden Dinosauriers entdeckt wurden. Dieses Fossil ist von herausragender Bedeutung; nicht nur für die Schweiz, sondern auch für die Wissenschaft, da es einiges zum Verständnis der Evolution früher Dinosaurier beitragen kann. Am 8. Juli 2019 wurde die Beschreibung des Raubdinosauriers im renommierten Wissenschaftsjournal «Nature Ecology and Evolution» veröffentlicht. Damit bekam der spektakuläre, rund 2.6 3m lange Dinosaurier gleichzeitig seinen offiziellen Namen: Notatesseraeraptor frickensis, was so viel bedeutet wie «Merkmalsmosaik
» Der Schweizer Dinosaurier steht mit einem Alter von rund 209 Millionen Jahre ganz am Anfang einer spannenden Evolution der Raubdinosaurier (=Theropoden). In der Grabungssaison 2017 stiess man in Frick erneut auf Reste eines Fleischfressers. Das zweite Teilskelett ist aber deutlich kleiner und gehört vermutlich nicht zum selben Taxon. Ausserdem wurden im darauffolgenden Jahr im Baggerschutt sehr fragmentarische Reste eines weiteren Theropoden gefunden, der zu Lebzeiten etwa die doppelte Grösse von N. frickensis gehabt haben dürfte.
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