Referent |
Dr. Cédric Schmelzbach, Institut für Geophysik, ETH Zürich |
Inhalt |
Das auf dem Mars installierte Seismometer der NASA InSight Mission hat nach gut drei Jahren Missionsdauer neues fundamentales aber auch überraschendes Wissen über die innere Struktur des Mars geliefert. Die Analyse der seismischen Bodenunruhe sowie der Hammersignale der HP3 Wäremfluss-Rammsonde zusammen mit anderen geophysikalischen und geologischen Informationen haben es in der Zwischenzeit auch erlaubt, die Struktur der obersten etwa 200 m im Detail aufzulösen. Da es auf dem Mars keine aktive Plattentektonik gibt, bleiben die vulkanische und sedimentäre Schichten über Millionen Jahre erhalten und werden nur von Meteoriteneinschlägen und Wind verwittert. Die bisherigen geophysikalischen Untersuchungen basierend auf InSight-Daten zeigen, dass die ersten Zentimeter ein zementierter, hochporöser Sandkörper sind, gefolgt von drei bis fünf Metern Regolith, der von feinem Sand dominiert wird. Darunter folgt ein 20 bis 60 m mächtiger Horizont etwa 1.7 Milliarden Jahre alter Lava. Unter dieser vulkanischen Schicht folgt eine erheblich ältere Sedimentschicht. Diese wiederum liegt auf etwa 3.6 Milliarden Jahre alten vulkanischen Gesteinen. In etwa 200 m Tiefe unterhalb des InSight Landers wird eine weitere Sedimentschicht vermutet, von der aber bisher nur die Obergrenze grob erfasst werden konnte. Diese Grenzschichten stimmen mit Aufschlüssen an tiefen Meteoritenkratern in etwa 200 km Entfernung weitgehend überein und bestätigen die Hypothese, dass die gesamte Elysium-Planitia-Ebene durch Eruptionen des Elysium-Mons-Schichtvulkans, der etwa 1000 km nördlich liegt, mit Basaltschichten bedeckt wurde.
|