Referent |
Dr. Herfried Madritsch, swisstopo (ehemals Nagra) |
Inhalt |
Der Faltenjura im nordwestlichen Vorland der Alpen wird seit langem intensiv geologisch untersucht. Dennoch werden gewisse Aspekte der tektonischen Entwicklung dieses Überschiebungsgürtels nach wie vor kontrovers diskutiert (z.B. was die Bedeutung von Grundgebirgsstrukturen unterhalb seines basal Abscherhorizonts in triassischen Evaporiten betrifft). Insbesondere auch die zeitliche Einordnung seiner Entstehung kann bisher bis auf wenige lokale Ausnahmen nur grob und indirekt abgeschätzt werden. Die östlichen Ausläuferstrukturen des Faltenjura in den Kantonen Aargau und Zürich wurden im Zuge der Tiefenlagerstandortsuche der Nagra in den letzten 15 Jahren intensiv studiert. Aus der Kombination von geologischen Feldaufnahmen, seismischer Prospektion, Bohrungsbefunden und geochronologischen Datierungen ergeben sich neue Erkenntnisse zur tektonischen Entwicklung der Region. Die Panoramabildern (siehe unten) über das untere Aaretal zeigen oben: Blick von Würenlingen nach Nordwesten; und unten: Blick vom Mandachegg Richtung Südosten. Lägern Antiklinale und Mandach Überschiebung sind einige bekannte Ausläufer des Faltenjura die das Landschaftsbild um das Untere Aaretal prägen. Weitere solche regionale tektonische Deformationszonen wie die Siggenthal Antiklinale sind grossteils im Untergrund verborgen und nur via seismischer Profile verfolgbar. Was ist die kinematische Beziehung dieser Strukturen zueinander, wann wurde sie gebildet und wie hängt das alles mit der Nordschweizer Permokarbontrog zusammen? Diesen und weiteren Fragen wird im Vortrag nachgegangen.
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