Referent |
Prof. Dr. Peter Ulmer, Institut für Geochemie und Petrologie, ETH Zürich |
Inhalt |
Das Auftreten leichter, SiO2-reicher, kontinentaler Kruste macht die Erde einzigartig unter den terrestrischen Planeten. Ein möglicher Prozess diese Kruste zu bilden ist Differentiation magmatischer Systeme an konvergenten Plattengrenzen (Subduktionszonen). Die Zusammensetzung der kontinentalen Kruste ist jedoch SiO2 reicher und MgO ärmer als basaltische Magmen die im Mantel an konvergenten Plattengrenzen entstehen.
In diesem Vortag werden experimentell bestimmte Phasenbeziehungen von primitiven Magmen, die an konvergenten Plattengrenzen auftreten, als Funktion von Druck, Temperatur, Oxidationszustand und H2O-(Wasser-)Gehalt verwendet um die Entwicklung von basaltischen zu intermediären und felsischen Zusammensetzungen nachzuvollziehen. Schlussfolgerungen sind: (1) Die Anwesenheit von H2O und erhöhtem Oxidationszustand, beides charakteristisch für Magmen an konvergenten Plattengrenzen, sind wesentliche Parameter die die Entstehung kontinentaler Kruste ermöglichen. (2) Die hauptsächliche Differenzierung durch Kristallisation und Fraktionierung früh-gebildeter Phasen läuft vorwiegend in der Unterkruste ab. (3) Zusätzliche magmatische Prozesse sind notwendig (Magma-Mischung, imperfekte Kristallseparation, partielle Aufschmelzung existierender Unterkruste) um die Zusammensetzung der magmatischen Gesteine der Mittel- und Oberkruste zu erklären. (4) Signifikante Mengen an SiO2-armen und MgO-reichen Kumulaten müssen der sich bildenden Kruste entzogen werden.
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